Kunstsammlung Düsseldorf : 1. Mittwoch im Monat ist Sponsor Night

Erfolgreich etabliert ist der sog. KPMG-Abend in der Kunstsammlung NRW.
Freier Eintritt ab 18:00 Uhr in das sog. K20 Grabbeplatz, das Kerngebäude der Kunstsammlung NRW in Düsseldorf, sowie in das weiter südlich, so um 1 km entfernte K21 Ständehaus (als ‘Alter Landtag’ bzw. auch als ‘Düsseldorfer Stadschloss am Kaiserteich’ bekannt). Das K20 Grabbeplatz ist nicht zu verwechseln mit der Kunsthalle (auch am Grabbeplatz, gegenüber vom K20); zur Kunstsammlung NRW wird sie — die Kunsthalle, dieses enorm hässliche, an die von Prinz Charles zu Recht gerügte Londoner Beton-Bau-Ungetüme erinnernde, abschreckende Haus, in dem man sich ausschließlich nur unten im Erdgeschoss in der Buchhandlung König wohlfühlen kann — nicht subsummiert, wie es schön hieß, als die Re-Organisation der NRW Kunstsammlung vor Jahren beschlossen wurde.
An die Abende mit der Calder Ausstellung erinnern wir uns zwiegespalten : einerseits die Massen, die sich durch die Räume drängten, aber andererseits auch diese interessierte und wissbegierige Disziplin mit der alle, die Kids, die Alten, die professionellen Museumsbesucher, aber auch die versehentlich Gestandeten, die Calder Ausstellung sichtlich begeisterte.
So war denn auch zunächst mit der recht frischen Erinnerung an die Massen bei Calder, gestern am 5. März, bei so manchen Stammgästen gleich die Befürchtung groß, das Gedränge könne nur in einer Altstadt-erprobten Massenschlägerei um einen Platz für den angekündigten Vortrag über Gehard Richter enden — denn im K20-Foyer selbst war kaum mehr ein Stehplatz verfügbar, alle kampfbereit und kein schlaff müdes Gesicht auszumachen, und das am Aschermittwoch in einer sog. Karnevalshochburg.
Zum ersten Mal wurden jeweils 15 Führungen in zwei Termingruppen angeboten, einmal wie gewohnt um 19 Uhr, und einmal bereits zuvor; die Mehzahl der Führungen fokussierte die Richter Ausstellung Editionen (‘Gerhard Richter. Die Kunst im Plural’) — insgesamt müssten es so um die 20 Führungen á 20 Personen und mehr, gewesen sein, die sich durch die Richter Ausstellung seiner Editionen drängten. Ein enormer Andrang, vergleichbar dem Interesse der Retrospektive in der Neuen Nationalgalerie in Berlin vor wenigen Jahren.
Im Übrigen sind die Führungen an den sog. KPMG-Abenden im K20 unbedingt zu empfehlen. Keine einzige Führung bisher erlebt, die nicht zu empfehlen gewesen wäre !

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Richter in der Neuen Nationalgalerie, Berlin, 2012

Aschermittwoch, 5. März, im K20 :

Führungen, nach Führungen, nach Führungen durch den Ausstellungssaal mit Richter’s Editionen :

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Im Übrigen sind die Führungen an den sog. KPMG-Abenden im K20 unbedingt zu empfehlen. Keine einzige Führung bisher erlebt, die nicht zu empfehlen gewesen wäre !
Das, leider, trifft nicht zu, nunmehr rückblickend auf Butin’s Vortrag über Richter : ‘Das serielle in der Kunst von Gerhard Richter’.

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Seriell geholpert und durchgestolpert hat sich Hubertus Butin durch einen mehr oder minder flüssig abgelesenen Vortrag, der keiner war. In die Rhetorik-Schule mit dem, mit diesem Butin !
Das war nix. Und dabei sollte Butin hinreichend Erfahrung haben, aus dem Nähkästchen plaudern können, rühmte er sich doch selbst ausreichend langatmig als einen, der 2 Jahre bei Richter arbeiten durfte, in den späten 90’gern. Es gibt inhaltlich nichts anzumerken, außer auf einen sehr mißlungenen Versuch eine Neuauflage eines Buchs, an dem Butin maßgeblich mitarbeitete, zu bewerben. Es lohnte sich nicht. Leider, leider, denn selbst in der recht dürftigen anschließenden Frage- und Disskussionsrunde blieb der aus Berlin eigens angereiste Butin sehr sehr blass. Es hätte spannend, unterhaltsam, informativ sein können. Fragen zu Richter, den er doch so gut kennt und kennenlernen durfte, konnte Butin im Duktus seines abgelesenen Vortrags nur sehr oberflächlich in unvollendeten Parataxen verklebt, in das von ihm ermüdeten Publikum dünn hinein faseln. Das gab es vor diesem Vortrag noch diese von den Veranstaltern kräftig ausgeschmückten hohen Erwartungen an Kompetenz und Information. Es blieb eine Enttäuschung, der Vortrag. Butin, trotz Vorschusslorbeeren und allzu großzügiger Charakterisierung als ‘der Werkverzeichnis-Kenner des Oeuvre von Gerhard Richter, ist nicht zu empfehlen. Der 1. Mittwoch im Monat, ab 18 Uhr, im K20 und K21, allerdings ist und bleibt eine besondere Empfehlung.

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